Pfüh, schon wieder über zwei Monate her seit meinem letzten Eintrag - aber keine Angst, ich bin nicht (nur...) faul rumgelegen, sondern wieder ziemlich weiter gekommen!
Abgesehen davon dass ich mir eine Nähmaschine zugelegt und bereits an meiner Rüstung rumgeschneidert (der Bericht dazu folgt noch), weitere Teile designed und wieder viel rumexperimentiert habe, habe ich nun auch ein Grossteil des benötigten Materials für Brustpanzer dô sowie die Schulterpanzer sode und die Schürzen kusazuri zusammen! Nun kann ich also so richtig mit dem eher brachialen Teil des Rüstungsbaus beginnen: Stahlbearbeitung!
Die Teile für die Lamellen des dô sowie die geschwungene Endkappe der sode habe ich wiederum per CAD gezeichnet und laserschneiden lassen, während ich für die geraden Lamellen der anderen Elemente einfach Streifen von Stahlblech in der benötigten Breite (68mm) und einem Meter Länge beschafft habe, die ich mit meinen Werkzeugen problemlos auf die benötigten Längen kürzen kann...
Hier ein paar Impressionen:
Dies eine Zeichnung der Teile für die Vorderseite des dô... |
...und hier die Rückseite... |
...was zusammen Stahlblech von ziemlich genau 10kg für den ganzen Brustpanzer entspricht! |
Und hier das Resultat der allerersten Hammer- schläge an meiner Rüstung: der untere Rand der sode-Endplatten muss umgefalzt werden... |
Auf den umgefalzten Rand der oben gezeigten Endplatte wird dann später - nach sauberer Verarbeitung des Metalls und Stanzen einiger Löcher für Nieten und Schnüre - die oberste Panzerplatte der sode angenietet. Der Geschwungene Teil der hier nach links schaut steht also schlussendlich senkrecht von der Schulter nach oben (und soll meinen Hals ein wenig vor mich-köpfen-zu-wollenden Schwertstreichen schonen...) , während die oberste sode-Platte dann horizontal von den Schultern absteht.
Hey, das Bearbeiten des Stahlblechs geht überaschend gut! Ich arbeite bei den unterschiedlichen Schritten mit einem kleinen 10kg-Amboss, verschiedenen Hämmern und einem Schraubstock, und prügle so den Stahl in die gewünschte Form. Es ist noch etwas Einarbeit und einiges an Feinschliff nötig, aber das kommt gut!
Stahlblech kann aber nicht nur gehämmert, sondern auch gepresst werden um es in die gewünschte Form zu bringen. Diese methode setze ich bei meinen Plättchen für den Oberschenkelpanzer haidate ein, wo ich etwa 60 Plättchen möglichst die gleiche Form geben will. Dazu nehme man ein paar Alu-Winkel, drei halbrunde Messing-Stäbe und einen Schraubstock:
Das Formen der Plättchen für die Armpanzer (die werden nicht winklig wie die oben gezeigten, sondern rundlich gebogen) hab ich mir noch eine skurilere Methode ausgedacht (und bereits erfolgreich getestet): aus Jasskarten (!!!) hab ich mir die gewünschte Plattenform zusammengesetzt (also die Karten flach aufeinander aber so gegeneinander verschoben dass sich eine 'Öffnung' bildet), die Karten untereinander gut verleimt, und habe so nun eine Lehre in die ich die Platten einsetzen und mit dem hammer in diese Form reindengeln kann!
Klar hätte ich die Lehre auch aus einem Stück Holz herausschleifen können, aber das wäre aufwändiger und ungenauer gewesen. Mit dem kartentrick lassen sich einfach auch kompliziertere Lehren fertigen!
Nicht vergessen: wenn's blöd aussieht, aber funktioniert, dann ist's nicht blöd... = )
Stahlblech kann aber nicht nur gehämmert, sondern auch gepresst werden um es in die gewünschte Form zu bringen. Diese methode setze ich bei meinen Plättchen für den Oberschenkelpanzer haidate ein, wo ich etwa 60 Plättchen möglichst die gleiche Form geben will. Dazu nehme man ein paar Alu-Winkel, drei halbrunde Messing-Stäbe und einen Schraubstock:
Platte leicht einklemmen und sauber ausrichten... |
...ein paar kräftige Kurbelungen am Schraubstock... |
...und - tadaaa - fertig ist ein fertiges haidate- Panzerplättchen! |
Unbearbeitete (links) und bearbeitetes kote-Plättchen zusammen mit der Jasskarten-Lehre... |
Nicht vergessen: wenn's blöd aussieht, aber funktioniert, dann ist's nicht blöd... = )
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