Montag, 25. Juli 2016

Episode #20: Fast forward...

Wär hätte das gedacht: Meine Rüstung ist tragfähig!

Ja wirklich: Ich hatte nun schon an zwei Events die Gelegenheit, mein neues Schmuckstück zu tragen, auch wenn ich noch nicht zu 100% fertig bin und noch ein paar Mängel erkannt habe, die es noch zu verbessern gilt...

Aber eben: Die Rüstung ist da!!!

Ich werde nächstens noch mehr Details zu den letzten paar grösseren Arbeitsschritten veröffentlichen, hier aber schon mal ein paar Eindrücke vom aktuellen Fertigungsstand:

Bild: http://www.parkoffantasy.de

Bild: http://www.parkoffantasy.de


Dienstag, 3. März 2015

Episode #19: Suneate…

Die Schienbeinschoner Suneate bestehen aus einem mehrlagigen Stoffteil, auf dem schienenartige Stahllamellen angebracht sind. Dazu kommt noch ein Stück Brigandine-Panzer aus Kikko als Knieschutz, und zwei Bändeln mittels derer die Schienbeinschützer um die Waden gebunden werden können.

Diese mehrschichtige Angelegenheit ist bei mir so aufgebaut:


  • Einem Trägerstoff wurde erst ein dunkelblauer Deckstoff drauf und anschliessend der vorgängig gefertigte Knieschoner aus den hübschen sechseckigen Kikko-Plättchen hintendran genäht.
  • Hinter dieses ganze Konstrukt wurde eine weitere Schicht dunkelblauem Deckstoff genäht, der sowohl den „Wadenteil“ als auch den Knieschoner abdeckt.
  • Auf den Wadenteil wurde ein rechteckiger „Blätz“ Leder aufgenäht: Dieser Patch soll die Steigbügel der berittenen Samurai vor Beschädigungen durch daran scheuernde Schienbeinschienen schützen.
  • Das Ganze wurde versäumt (mit Abstand der schwierigste Teil des Ganzen!!!) und ist dann fertig zur Montage der Schienen!
  • Die Beinschienen selbst bestehen wiederum aus lasergeschnittenen Lamellen, die ich in Form gedengelt, abgerundet und verschliffen habe. Dann noch ein paar Löcher für Kettchen und Faden reingepierct, und die Schienen-Abschnitte dann mittels Kusari-Ketten miteinander verbunden.
  • Zum Lackieren (leider nicht fotografisch festgehalten – hol ich dann beim Armschutz nach…) habe ich das Ding dann erst in einem Aceton-Bad entfettet, dann an Drähten an einem Stecken zwischen zwei Gartenstühle gehängt, und von allen Seiten mehrfach mit Speziallack besprayt. Dann gut trocknen lassen (Geduld ist hier ganz wichtig: unbedingt warten biss der Lack wirklich optimal ausgehärtet ist sonst gibt’s beim Begrabschen hässliche Fingerabdrücke!!!), und am Schluss das Ganze ganz vorsichtig bewegen, damit die Lackbrücken zwischen den Kettengliedern und Schienen  ohne dass der Lack absplittert aufgebrochen und der Schienbeinpanzer somit beweglich wird.
  • Schliesslich können die Schienen auf den Stoffteil genäht werden – was bei mir aber noch ansteht da ich mit dem Saum der zweiten Suneate noch nicht fertig bin…
 
 
Die noch unfertigen Einzelteile während der Planungsphase: Knieschoner, Trägerstoff und die noch rohen Schienen...

Die Schienen wurden nach dem Dengeln und verschleifen fürs Anbringen der Montagelöcher markiert. Die innersten drei Lamellen sind übrigens kurz gehalten um Platz für den Lederpatch freizulassen, der den Steigbügel schützen soll...

Detailaufnahme der Schienenenden...

Schliesslich das fertig genähte Wadenteil mit darauf erst mal abgelegtem Panzerteil aus schwarz lackierten Metallamellen und Ketten!

Episode #18: Shikoro



Heute zeige ich mal wie ich den Nackenschutz Shikoro für die Weiterverarbeitung vorbereitet habe!

Die Lamellen selbst wurden ja von meinem Kumpel Michael in den USA gefertigt, aber auf meinen Wunsch im Rohbau ausgeliefert. Ich habe nun die Lamellen gestanzt um sie später verschnüren zu können…

 
Da der Nackenschutz ja grob kegelförmig ist muss die Einteilung der Löcher für die Verschnürung sehr gut durchdacht sein: Ich habe jede Lamelle sorgfältig ausgemessen und markiert, um die genaue Anordnung der Löcher sicherzustellen.

Aus Hellraumprojektor-Folie machte ich mir eine kleine Lehre für die Lochabstände, und nutzte diese um die Lochpositionen mittels Edding auf die Lamellen zu übertragen. So tüpfelte ich pro Lamelle 7 Löchergruppen...

Die Löcher selbst wurden schliesslich mit der Whitney-Handlochstanze ausgestanzt. Geht dank relativ dünnem Blech nur ein Bisschen in die Unterarme. Die Schwierigkeit hierbei ist eigentlich in erster Linie die Lochpositionen gut zu treffen...

Zur Überprüfung wurde der Nackenschutz provisorisch mit ein paar Schnürsenkeln montiert: Passt perfekt!!! Als nächstes müssen die Lamellen dann fein säubelich verschliffen und gesäubert werden, dann werden sie Lackiert und schliesslich montiert!

Neues Jahr, neues Glück...

Uff! Über ein Jahr her seit meinem letzten Eintrag – und mir wurde schon ein paar Mal nahegelegt dass man denn etwas weitermachen sollte, gell Jan…

Im letzten Jahr bin ich leider nicht soooo gut weiter gekommen wie vorgesehen – so nebensächliche Unannehmlichkeiten wie erneuter Wohnungswechsel helfen halt nicht sonderlich bei solchen Projekten. Aber nun möchte ich das Projekt wirklich durchdrücken und wieder vermehrt an meiner Rüstung basteln!

Ziel: fertig auf die Fantasy Basel Mitte Mai 2015!!!

Ganz untätig war ich aber nicht:

Ich habe die Beinschienen fertig gedengelt, verkettet und lackiert, und einen der beiden Suneate-Beinschoner fertig genäht, während beim zweiten auch nur noch der Lederpatch und der Saum fehlt, danach kann ich die Schienen drauf fixieren, die Schnürbändel anbringen und fertig wären die Suneate!

Recht weiter bin ich auch bei den Armpanzern Kote: auch hier sind alle Schienen und Plättchen fertig, und der linke Armpanzer ist schon voll verkettet während beim rechten noch einiges an Kettengeflecht zu fertigen ist. Aber kommt!

Auch beim Helm bin ich etwas weiter: ich habe bei einer Army-Liquidation einen alten Helm aus dem Ostblock gefunden, dessen Kopffutter ich aus- und bei meinem Helm einbauen kann. Dann habe ich  - mit bisher ässigem Erfolg – versucht den Helm etwas zu verspachtelnund zu verschleifen, aber da gibt’s noch einiges zu tun! Und ich habe die Schürzen für die Lackierung vorbereitet, sprich die ganzen Löcher reingestanzt.

Dann hab ich noch etwas mit Prototypen von Sode-Platten rumexperimentiert und geschaut ob das mit der Schnürung hinkommt, und auch da bin ich zuversichtlich, musste aber einen neuen Satz an Lamellen schneiden nachdem ich beim ersten Versuch etwas danebengehauen habe.

Auch beim bin ich weiter gekommen: die Rückseite wurde nun fertig vorbereitet (sprich die Schulterlaschen angenietet, die Löcher für die Schnüre angebracht, und das Ganze auch bereits einmal vorlackiert), und der Vorderteil ist auch schon fast fertig für die Lackierung – fehlen nur noch ein paar Löcher und das Verschleifen…

Schliesslich stecke ich gerade voll in der Fertigung der Schürzen, die ich aus 6 Gruppen aus je 5 leicht trapezoider Lamellen fertige: Hier wurden die Lamellen mit der Hebelblechschere zugeschnitten, die Ecken mit Blechschere und Schleifmaschine etwas abgerundet, die Lamellen in geschwungene Form gedengelt, und nun bin ich dabei die Kanten hammermässig abzuknicken, um den Platten mehr Festigkeit und ein attraktiveres Aussehen zu verleihen…

Die diversen Themen hier werden übrigens bald auch im Blog verarbeitet und so gut es geht im Detail dokumentiert!

Montag, 13. Januar 2014

Episode #17: Die Panzer-Wampe

Poah ey! Ich hab mal wieder einen rechten 'Gump' genommen und kann Euch nun schon einen fast fertigen Brustpanzer meines vorstellen! Die Blechbearbeitung dieses Rüstungsteils hat mir nun lange Zeit einiges an Kopfweh und Sorgen bereitet, aber nun da ich es ausprobiert habe ist mir schon viel wohler. I can see clearly now, the rain has gone...

Ok, also was hab ich gemacht um einen Brustpanzer zu bauen:

Die einzelnen Lamellen (Ihr erinnert Euch: die hab ich mir aus 2mm-Stahlblech auslasern lassen...) habe ich erst grob halbrund vorgebogen. Dadurch erhielten sie zwar eine dem Körper entlang verlaufende Form, passen aber untereinander nicht komplett aufeinander, da sie immer noch in der Vertikalen flach waren.

Angefangen bei der untersten Lamelle begann ich daher, diese leicht mit einem abgerundeten Holzhammer auf meinem Holzblock (extra dafür mit einer flachen Mulde versehen...) in eine bauchige Form zu treiben.

Dies benötigte ein paar Durchgänge in der sich Treiben und anschliessendes Abflachen in die umgekehrte Richtung (wir wollen die Lamellen ja nicht zuuuu bauchig) mit Fäustel auf Amboss, bis die unterste Lamelle die optimale Form erhielt.

Dann wurde die zweitunterste Lamelle gebogen und natürlich auch getrieben, bis sie nun perfekt hinter die unterste Lamelle passte. Sobald die beiden Lamellen aufeinander passten habe ich mit meinem Stanzwerkzeug je drei Löcher gestanzt (links, mittig und rechts, jeweils 7mm unterhalb vom oberen Rand der unteren Lamelle), durch die ich mittels Cleco-Klammern die Platten temporär miteinander verbinden konnt.

Ja, Clecos sind eine feine Sache und unverzichtbares Werkzeug! Diese Klammern kann man mit einer Spezialzange öffnen, den Stift der Clecos durch ein 3mm Loch stecken (z.B. durch zwei zu verbindende Platten): Beim Lösen der Zange öffnet sich der Stift und hält den Cleco wie eine Niete fest in der Platte! Und as dauert nur 2 Sekunden! Alternativ müsste ich jedes Mal eine Schraube mit Mutter verwenden - was wesentlich länger geht und viel fummeliger ist - für Anpassarbeiten bei denen man ständig fixieren und lösen muss wär das viel zu nervig!

Mit verschiedenen Hämmern konnte ich nun die beiden verbundenen Platten weiter bearbeiten, bis sie wirklich sauber und Lückenlos aufeinander passten.

Dieser ganze Vorgang wurde nun für alle Lamellen wiederholt - hierbei musste ich aber gut darauf achten dass der ganze Brustpanzer schön symetrisch blieb und nicht auf die eine oder andere Seite 'verreiste' - hier war ständig etwas Einsatz von Gummihämmern, Zerren & Biegen und leichtem Fluchen notwendig...

Neben den 8 Lamellen wurden dann noch die Munaita (Endplatte oben, an der dann später beim Anziehen die Schulterriemen befestigt werden) sowie die beiden Wakiita (geschwungene Platten zum Schutz der Achselhöhlen) geformt und befestigt. Schliesslich wurden noch die restlichen Löcher für die Nieten gebohrt, und der Panzer ist nun bereit für die Verfeinerungsarbeiten (Glätten der Dellen, Einarbeiten der abgewinkelten Ränder, Verschleifen des Ganzen...).

Hier ein paar Eindrücke der involvierten Arbeitsschritte - demonstriert am Beispiel der Wakiita-Platte:
Hier sieht man nun eine Wakiita-Platte für unter die Achseln (FL steht hier für Front Links) auf meinem Holzblock, wo ich sie mit dem Holzhammer in eine leicht gebogene Form treibe...

Wenn sie einigermassen auf den bereits montierten Panzer passt, wird sie mittels Klemmzange mal grob positioniert...

...und dann nach Entfernen der für die nächsten Schritte störenden Clecos und Schrauben etwas stabiler fixiert.

Nach Durchboren einiger Löcher und Verschrauben der Teile haben wir nun die Wakiita sauber montiert!

Was nun am Anfang bloss wabblige Stahlstreifen waren, hat sich durch das Verbinden untereinander in einen massiven, schier unkaputtbaren Panzer verwandelt! Ein heisses Teil...



Donnerstag, 9. Januar 2014

Episode #16: Lord Helmchen...

Natürlich könnte ich selber versuchen, einen Japanischen Kabuto-Helm zu bauen, aber dies ist das wohl schwierigste Teil an der ganzen Rüstung (mal abgesehen von der Gesichtsmaske Menpo...), und ich werde mich erst später daran wagen wenn ich mir etwas mehr Metallbearbeitungserfahrung angeeignet habe.

Zum Glück bin ich aber nicht alleine auf der Welt min solchen Visionen: Mykaru-san - oder Michael Peters wie er in echt heisst - hat sich sein Hobby zum Beruf gemacht und baut in seinen Black Hydra Armouries Helme und andere Rüstungsteile für so Spinner wie mich.

Normalerweise liefert Mykaru-san fertige Rüstungsteile, aber ich habe ihn angefragt ob er mir nach meinen Spezifikationen auch nur die unbemalten, nicht zusammengebauten Einzelteile eines Kabutos, also Helmschale Hachi und Lamellen des Nackenschutzes Shikoro, fertigen würde, was er auch gerne gemacht hat.

Als 'Bezahlung ' hab ich ihm im Gegenzug einen modernen Körperpanzer beschafft, der in den USA nicht erhältlich ist und den er dann an seinen Schlachten unter der eigentlichen Rüstung tragen will um ihn vor den übelsten blauen Flecken zu schützen (Michael ist aktives Mitglied der SCA - Society for Creative Anachronism: diese Typen hämmern mit nachgebauten Rüstungen und (stumpfen) Waffen in echt aufeinander ein!).

Was ich gekriegt habe sind nun die Bauteile eines sogenannten Hineno-Zunari, eines Helmes also der grob aus drei Kopfschalen besteht, die miteinander vernietet sind. Das Ganze umfasst wie eine Art Stirnreif ein Stahlband Koshimaki, an dem einerseits der Nackenschutz Shikoro und andererseits auch die Fütterung des Helmes fixiert werden.

Zunaris sind im 16ten Jahrundert aufgekommen, im sogenannten Sengoku-jidai-Zeitalter, der "Zeit der kriegsführenden Lande". In dieser für die Japanische Geschichte extrem wegweisenden Epoche bekriegten sich die vielen verschiedenen Clans massiv, bis sie dann von Oda Nobunaga, dem grossen Reichseiniger, und Tokugawa Ieyasu (wird schliesslich der erste Tokugawa-Shôgun und war Vorlage für Yoshi Toranaga in James Clavell's berühmten Buch 'Shôgun') und Toyotomi Hideyoshi vereint wurden. In dieser blutigen Zeit wurden riesige Heere aufgestellt, und deshalb wurden die Rüstungen so entwickelt, dass sie schnell, einfach und billig hergestellt werden konnten. Massenware sozusagen - und genau sowas soll auch meine Rüstung darstellen: eine 'Standardrüstung' eines normalen, niedrigrangigen Samurai des Sengoku-jidai...

Hier nun ein paar Eindrücke der noch unbehandelten (im Moment von Mykaru-san noch mittels Salatöl vor Korrosion geschützten) Teile meines Kabuto:
Hachi meines Hineno-Zunari. Beim Hineno ist im Gegensatz zum Etchû-Zunari die Visierplatte über der rechteckigen Platte die von vorne nach hinten verläuft angebracht. Beim Etchû ist das umgekehrt...
Auf der Innenseite sieht man gut wie die drei Hauptschalen miteinander vernietet sind.

Die Lamellen des Shikoro werden dann irgendwie so befestigt.


Detail der untersten Shikoro-Lamelle: die Ränder sind umgebogen, was der Lamelle einerseits eine grössere Stabilität verleiht, andererseits aber auch dekorativer wirkt!
Als nächste Schritte bei meinem Helm werden dann die Löcher für die Verschnürung der Schürze und des Futters gestanzt, die Helmoberfläche mit Hammer, Spachtel und Schleifpapier verfeinert, und das Ganze dann schliesslich in mehreren Schichten schwarz lackiert und schliesslich zusammengebaut...

Mittwoch, 8. Januar 2014

Intermezzo: Was inzwischen geschah...

Woah! Ein ganzes halbes Jahr ist seit meinem letzten Eintrag verstrichen!!!

Ich hoffe Ihr denkt nicht ich hätte mein Rüstungs-Projekt entmutigt in die Ecke geschmissen. Weit gefehlt: ich bin noch voll dran, hatte aber bis zu den Weihnachtsferien schlicht zu wenig Zeit um mich richtig reinzuknien, denn es gab grosse und absolut grossartige Veränderungen im meinem Leben!

Also in UNSEREM Leben, sollte ich ja sagen, denn...

1) ...im Juli haben ich, Julius und Vera ein tolles Miethäuschen gefunden...
2) ...das wir im Juli an uns gerissen haben...
3) ...weshalb wir August und September diverse Umzüge geplant und vorbereitet haben...
4) ...wonach wir schliesslich im Oktober von Binningen und Muttenz nach Reinach umgezogen sind...
5) ...und haben uns hier nun ein tolles, gemütliches Heim aufgebaut!

Das ist doch mal was, oder?!?

Auch im Bereich Rüstung hat sich aber im Hintergrund wieder was getan: abgesehen davon dass ich in unserem trauten neuen Heim einen Hobbyraum mit gut ausgerüsteter Werkstatt eingerichtet habe, liess ich mir auch von einem Amerikanischen Spezialisten von Black Hydra Armories die Roh-Teile eines Zunari-Kabutos fertigen, die ich nun nach Lust und Laune verfeinern, 'finishen' und zu meinem Helm zusammenbauen kann!

Und genau dies wird das Thema des ersten 'echten' Blogeintrags zu meinem Rüstungs-Blog dieses Jahr - soon comes Episode #16...




Meine kleine, feine Werkstatt...
...komplett mit grossem Holzblock
für Dengelarbeiten, Ambösschen und
einem Haufen Hämmer!


Freitag, 12. Juli 2013

Episode #15: Maskenball

Wieder mal ein wertvolles Schnäppchen ergattert!

Auf Ebay hab ich in Japan eine Rohbau-Gesichtsmaske menpo günstig ersteigert! Das Tolle daran: die Maske ist eben nicht fertig, sondern nur blanker Stahl und Messing, und ich kann sie nach Lust und Laune für mein Rüstungsprojekt anpassen!

So ist es denn auch geschehen - respektive ich bin gerade dabei, die Maske zu lackieren und eventuell auch mit Schnauz und Bart zu verzieren:

 
Grimmasse unmittelbar nach dem
Auspacken: Arrrrrrghhh!!!!!        


Die Maske wurde erst mal innen mit Rostschutzfarbe
(in Rostrot - wie clever ist das denn!) ausgesprayt.
Hier das abnehmbare Nasenteil...                        

Die Aussenseite wurde zwischenzeitlich
schwarz lackiert (hier der Gesichtsteil  
ohne Nase), und wird als nächstes     
innen wie aussen mit robustem         
2-Komponenten Klarsichtspray          
versiegelt.                                    



Dienstag, 11. Juni 2013

Episode #14: Man kann es immer besser machen...

Ah, schon zwei Events habe ich dieses Jahr mit meiner alten Rüstung absolviert, nämlich die beiden MPS-Spektakel in Bad Säckingen und in Weil am Rhein! Als nächstes ist dann Karlsruhe dran, auch dies noch mit der "roten", denn die neue schwarze Rüstung braucht noch einiges an Arbeit und wird wohl erst auf die Saison 2014 fertig.

Immerhin erlauben meine aktuellen Erfahrungen mit der alten Rüstung meine Eigenbau-Rüstung besser und optimierter zu designen und zu bauen. Hier mal ein paar Punkte die ich bei meinem Design anpassen und somit den Tragkomfort wie auch das Aussehen massiv verbessern werde:



(1) Shikoro: Die Nackenschürze des alten Helmes ist viel zu gross und kommt zu weit runter! Dies führt dazu dass die unterste Lamelle sich oft zwischen den beiden Schulterpanzern verkeilt so dass ich meinen Kopf kaum bewegen kann! Ich renn dann jeweils schlacksig rum wie C3-PO ("We're doomed..."), und das wollen wir ja nicht...

(2) Sode: meine Schulterpanzer werden enganliegender als die grossen, fast vertikalen Platten der alten Rüstung, und sollen dem Schulterverlauf besser folgen! Auch dies soll mir mehr Kopffreiheit geben und authentischer aussehen.

(3) Maedate: die Helmverzierung ist ja schon cool, aber man verkeilt sich damit immer in den Zeltdächern, wenn man mal an einem Stand was anschauen will. Vielleicht verzichte ich vorerst mal auf Helmzierrat, oder designe zumindest was was gut 'unten durch ' kommt...

(4) Kote: meine jetzigen Armpanzer sind viel zu kurz, und deshalb ist meine Armfreiheit eingeschränkt und vor allem die Handrückenpanzer sitzen einfach nie wo sie sollen! Also: richtig dimensionieren!

(5) Men yoroi: Die Gesichtsmaske Menpô mit anhgehängtem Kragen (6) sieht ja fein aus, und man kann damit super Leute erschrecken! Andererseits schränkt das ganze Geplämpel wie auch die Nackenschürze die Kopfbewegungsfreiheit stark ein - und stört ungemein beim Knutschen (7)... Ich werde deshalb wohl das ganze aufteilen in Halsschutz Nodawa und einfacher abnehmbare Maske. Muss mich noch erkundigen ob das auch authentisch ist und so praktiziert wurde. Naja, man muss auch nicht immer päpstlicher sein als der Papst. Oder shôgunischer als der Shôgun...

(8) Natürlich wird der Brudtpanzer genau auf meinen Körper abgestimmt! Ich sag jetzt aber pointiert nicht ob mehr oder weniger gedengelt werden muss...

(9) Odoshi: ich werde speziell auf eine gute, stabile Verschnürung achten müssen! Die billigen China-Schnürsenkel sind nach gut einem Jahr schon recht ausgeleiert und die Schürzen und so wärden länger und länger und zeigen z.T. schon vereinzelte Zwischenräume! Also sauber und straff verschnüren - vielleicht stabilisier ich sogar mit etwas Leder - das hilft auch gegen Geklapper...

Kampfwertsteigerung schon vor dem eigentlichen Bau?!? Also fast wie beim Gripen E...