Dienstag, 3. März 2015

Episode #19: Suneate…

Die Schienbeinschoner Suneate bestehen aus einem mehrlagigen Stoffteil, auf dem schienenartige Stahllamellen angebracht sind. Dazu kommt noch ein Stück Brigandine-Panzer aus Kikko als Knieschutz, und zwei Bändeln mittels derer die Schienbeinschützer um die Waden gebunden werden können.

Diese mehrschichtige Angelegenheit ist bei mir so aufgebaut:


  • Einem Trägerstoff wurde erst ein dunkelblauer Deckstoff drauf und anschliessend der vorgängig gefertigte Knieschoner aus den hübschen sechseckigen Kikko-Plättchen hintendran genäht.
  • Hinter dieses ganze Konstrukt wurde eine weitere Schicht dunkelblauem Deckstoff genäht, der sowohl den „Wadenteil“ als auch den Knieschoner abdeckt.
  • Auf den Wadenteil wurde ein rechteckiger „Blätz“ Leder aufgenäht: Dieser Patch soll die Steigbügel der berittenen Samurai vor Beschädigungen durch daran scheuernde Schienbeinschienen schützen.
  • Das Ganze wurde versäumt (mit Abstand der schwierigste Teil des Ganzen!!!) und ist dann fertig zur Montage der Schienen!
  • Die Beinschienen selbst bestehen wiederum aus lasergeschnittenen Lamellen, die ich in Form gedengelt, abgerundet und verschliffen habe. Dann noch ein paar Löcher für Kettchen und Faden reingepierct, und die Schienen-Abschnitte dann mittels Kusari-Ketten miteinander verbunden.
  • Zum Lackieren (leider nicht fotografisch festgehalten – hol ich dann beim Armschutz nach…) habe ich das Ding dann erst in einem Aceton-Bad entfettet, dann an Drähten an einem Stecken zwischen zwei Gartenstühle gehängt, und von allen Seiten mehrfach mit Speziallack besprayt. Dann gut trocknen lassen (Geduld ist hier ganz wichtig: unbedingt warten biss der Lack wirklich optimal ausgehärtet ist sonst gibt’s beim Begrabschen hässliche Fingerabdrücke!!!), und am Schluss das Ganze ganz vorsichtig bewegen, damit die Lackbrücken zwischen den Kettengliedern und Schienen  ohne dass der Lack absplittert aufgebrochen und der Schienbeinpanzer somit beweglich wird.
  • Schliesslich können die Schienen auf den Stoffteil genäht werden – was bei mir aber noch ansteht da ich mit dem Saum der zweiten Suneate noch nicht fertig bin…
 
 
Die noch unfertigen Einzelteile während der Planungsphase: Knieschoner, Trägerstoff und die noch rohen Schienen...

Die Schienen wurden nach dem Dengeln und verschleifen fürs Anbringen der Montagelöcher markiert. Die innersten drei Lamellen sind übrigens kurz gehalten um Platz für den Lederpatch freizulassen, der den Steigbügel schützen soll...

Detailaufnahme der Schienenenden...

Schliesslich das fertig genähte Wadenteil mit darauf erst mal abgelegtem Panzerteil aus schwarz lackierten Metallamellen und Ketten!

Episode #18: Shikoro



Heute zeige ich mal wie ich den Nackenschutz Shikoro für die Weiterverarbeitung vorbereitet habe!

Die Lamellen selbst wurden ja von meinem Kumpel Michael in den USA gefertigt, aber auf meinen Wunsch im Rohbau ausgeliefert. Ich habe nun die Lamellen gestanzt um sie später verschnüren zu können…

 
Da der Nackenschutz ja grob kegelförmig ist muss die Einteilung der Löcher für die Verschnürung sehr gut durchdacht sein: Ich habe jede Lamelle sorgfältig ausgemessen und markiert, um die genaue Anordnung der Löcher sicherzustellen.

Aus Hellraumprojektor-Folie machte ich mir eine kleine Lehre für die Lochabstände, und nutzte diese um die Lochpositionen mittels Edding auf die Lamellen zu übertragen. So tüpfelte ich pro Lamelle 7 Löchergruppen...

Die Löcher selbst wurden schliesslich mit der Whitney-Handlochstanze ausgestanzt. Geht dank relativ dünnem Blech nur ein Bisschen in die Unterarme. Die Schwierigkeit hierbei ist eigentlich in erster Linie die Lochpositionen gut zu treffen...

Zur Überprüfung wurde der Nackenschutz provisorisch mit ein paar Schnürsenkeln montiert: Passt perfekt!!! Als nächstes müssen die Lamellen dann fein säubelich verschliffen und gesäubert werden, dann werden sie Lackiert und schliesslich montiert!

Neues Jahr, neues Glück...

Uff! Über ein Jahr her seit meinem letzten Eintrag – und mir wurde schon ein paar Mal nahegelegt dass man denn etwas weitermachen sollte, gell Jan…

Im letzten Jahr bin ich leider nicht soooo gut weiter gekommen wie vorgesehen – so nebensächliche Unannehmlichkeiten wie erneuter Wohnungswechsel helfen halt nicht sonderlich bei solchen Projekten. Aber nun möchte ich das Projekt wirklich durchdrücken und wieder vermehrt an meiner Rüstung basteln!

Ziel: fertig auf die Fantasy Basel Mitte Mai 2015!!!

Ganz untätig war ich aber nicht:

Ich habe die Beinschienen fertig gedengelt, verkettet und lackiert, und einen der beiden Suneate-Beinschoner fertig genäht, während beim zweiten auch nur noch der Lederpatch und der Saum fehlt, danach kann ich die Schienen drauf fixieren, die Schnürbändel anbringen und fertig wären die Suneate!

Recht weiter bin ich auch bei den Armpanzern Kote: auch hier sind alle Schienen und Plättchen fertig, und der linke Armpanzer ist schon voll verkettet während beim rechten noch einiges an Kettengeflecht zu fertigen ist. Aber kommt!

Auch beim Helm bin ich etwas weiter: ich habe bei einer Army-Liquidation einen alten Helm aus dem Ostblock gefunden, dessen Kopffutter ich aus- und bei meinem Helm einbauen kann. Dann habe ich  - mit bisher ässigem Erfolg – versucht den Helm etwas zu verspachtelnund zu verschleifen, aber da gibt’s noch einiges zu tun! Und ich habe die Schürzen für die Lackierung vorbereitet, sprich die ganzen Löcher reingestanzt.

Dann hab ich noch etwas mit Prototypen von Sode-Platten rumexperimentiert und geschaut ob das mit der Schnürung hinkommt, und auch da bin ich zuversichtlich, musste aber einen neuen Satz an Lamellen schneiden nachdem ich beim ersten Versuch etwas danebengehauen habe.

Auch beim bin ich weiter gekommen: die Rückseite wurde nun fertig vorbereitet (sprich die Schulterlaschen angenietet, die Löcher für die Schnüre angebracht, und das Ganze auch bereits einmal vorlackiert), und der Vorderteil ist auch schon fast fertig für die Lackierung – fehlen nur noch ein paar Löcher und das Verschleifen…

Schliesslich stecke ich gerade voll in der Fertigung der Schürzen, die ich aus 6 Gruppen aus je 5 leicht trapezoider Lamellen fertige: Hier wurden die Lamellen mit der Hebelblechschere zugeschnitten, die Ecken mit Blechschere und Schleifmaschine etwas abgerundet, die Lamellen in geschwungene Form gedengelt, und nun bin ich dabei die Kanten hammermässig abzuknicken, um den Platten mehr Festigkeit und ein attraktiveres Aussehen zu verleihen…

Die diversen Themen hier werden übrigens bald auch im Blog verarbeitet und so gut es geht im Detail dokumentiert!